Die Haltung des TAOs betont das „Tun durch Nicht-Tun“ im Unterschied zum „Machen“, das einen willentlich gesteuerten Vorgang beschreibt und in der Regel vom Ego geleitet ist. Das „Tun“ im Taoismus passiert aus einer inneren Zentrierung heraus, die als „gesammelte Mitte“ bezeichnet werden kann und eine absichtslose Haltung beschreibt, ohne Vor-Annahmen und ohne konkrete Ziele. Diese ist eingestimmt auf das Ganze. Die Kraft, die dieser Grundhaltung innewohnt, wollen wir für die jeweilige systemische Aufstellung nutzen und dieser zu Gute kommen lassen.
In diesem Zusammenhang möchten wir einige Gedanken über religiöse Erfahrungen* ausdrücken, die einen ganzheitlichen Seins-Zustand beschreiben.
Diese sind für uns völlig losgelöst von irgendeiner Konfession zu verstehen und meinen das Erleben des Stillwerdens. Das Erleben der inneren Stille tritt nur dann ein, wenn Körper, Geist und Seele sich im Einklang miteinander befinden. Dies ist ein eher selten eintretender Seins-Zustand für uns westlich – nach außen orientiert – geprägte Menschen, wie uns unsere Wahrnehmung und Erfahrung lehrt. Diese völlig unkonfessionelle Seinsqualität ist nicht zu verwechseln mit dem Zustand, in dem wir willentlich Gefühle und körperliche Wahrnehmungen unterdrücken. Der bedeutsame Unterschied ist, dass die religiöse Erfahrung, sich einstellt, ohne eigenes zu tun. Das völlige Einverstanden sein mit sich selbst und dem was ist, stellt für diese ganzheitliche Erfahrung die Grundlage dar.
Vielleicht drückt das Bild des „nach Hause bei sich selbst Ankommens“, ohne hierfür etwas machen zu müssen, dies am treffendsten aus.
* Wir differenzieren in diesem Text nicht zwischen religiösen und spirituellen Erfahrungen.